In 10 Tagen preisgünstig durch Australien
Hier gibt es wunderschöne Strände zu erkunden, Koalas zu sehen sowie Korallenriffe und Regenwald zu bestaunen, ohne dass der Geldbeutel bei diesem Trip entlang der Ostküste überbeansprucht wird.
Von Lee Atkinson
Natürlich kann man in 10 Tagen nicht ganz Australien sehen, aber man kann auch mit kleinem Budget ganz schön viel unternehmen. Mieten Sie sich ein Auto und fahren Sie von Sydney aus nach Norden in die lässige Surfstadt Byron Bay, bevor Sie die berühmte Gold Coast erkunden. Zum Schluss geht es nach Cairns – das Great Barrier Reef wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Was Sie erwarten können:
- Die besten Seiten Sydneys genießen, ohne dabei ein Vermögen auszugeben.
- Entspannen Sie an einigen der schönsten Strände der Welt
- Erkunden Sie das Great Barrier Reef und den Daintree Rainforest in der Nähe von Cairns
Kurzinfos
- Dauer: 10 Tage
- Länge: 2.600 Kilometer
- Transportmittel: Flugzeug, Auto
- Nächstgelegene Großstädte: Sydney
- Preis: $
Tag 1: Ein perfekter Tag in Sydney
Sydney für kleines Geld zu erkunden ist einfach, weil viele der spannendsten Attraktionen der Stadt umsonst sind oder nur wenig Eintritt kosten. Fangen wir mit einem Spaziergang durch das historische Viertel The Rocks an, das am Hafen direkt unterhalb der berühmten Sydney Harbour Bridge liegt. Hier gibt es viele enge Kopfsteinpflastergassen und historische Gebäude aus Sandstein und eines davon ist Sydneys ältestes noch existierendes Pub, das The Lord Nelson Brewery Hotel. Gönnen Sie sich im The Lord Nelson einen Kaffee oder ein Glas Bier aus der Gegend, bevor Sie den etwa achtminütigen Spaziergang zum Fährterminal am Circular Quay antreten. Die 30-minütige Fahrt mit der Fähre zum Manly Beach mit Sehenswürdigkeiten wie dem Sydney Opera House und der Harbour Bridge ist malerisch. Im Manly Wharf Hotel kann man sich eine erschwingliche Mahlzeit gönnen. Dann sollte man unbedingt noch über die berühmte wunderschöne Strandpromenade flanieren, ehe die Fähre zurück zum Circular Quay ausläuft. Nächstes Highlight ist, einmal über die Sydney Harbour Bridge und zurück zu gehen. Die Leute bezahlen viel Geld, um den berühmten Brückenbogen zu besteigen. Einfach zu Fuß über die Brücke zu gehen, kostet nichts und bietet eine ganz andere Perspektive und einen spektakulären Ausblick. Den Abschluss des Tages bildet ein Drink in der Opera Bar, direkt neben dem Opernhaus, mit Sonnenuntergang hinter der Brücke.
Tag 2: Tagesausflug mit dem Zug in die Blue Mountains
Die Blue Mountains, die zum Weltnaturerbe der UNESCO gehören, erreicht man vom Hauptbahnhof Sydney aus bequem nach einer zweistündigen Zugfahrt. Steigen Sie in Katoomba aus und folgen Sie dem ausgeschilderten Weg zum Echo Point. Man braucht dafür etwa 10 Minuten. Von hier aus sieht man eines der am häufigsten fotografierten Wahrzeichen des Landes, die Sandsteintürme, die als Three Sisters bezeichnet werden. Bei der 45-minütigen Wanderung vom Echo Point aus eröffnet sich die großartige Aussicht auf das Jamison Valley. Alternativ folgen Sie dem längeren und etwas anspruchsvolleren Wanderweg, der über die Giant Stairways hinunter ins Tal führt, am Fuß der Klippen entlang und dann wieder hinauf. Dafür sollten etwa drei Stunden eingeplant werden. Wenn Sie sich die Landschaft lieber aus der Vogelperspektive anschauen möchten, hat man die Wahl zwischen der Kabinenseilbahn Scenic Cableway, der einspurigen Pendelbahn Scenic Skyway und der Scenic Railway, der steilsten Standseilbahn der Welt. Alle drei starten von Scenic World. Den Nachmittagstee gibt es in einem der wunderhübschen Art-Déco-Cafés in Katoomba. Das Paragon, das im Jahr 2016 100 Jahre alt geworden ist, serviert köstliche selbstgemachte Schokolade für nur wenig Geld. Oder Sie gönnen sich in der opulenten Bar Champagne Charlies im historischen Carrington Hotel ein Gläschen, bevor Sie sich wieder in den Zug zurück nach Sydney setzen.
Tag 3: Ein Roadtrip entlang der legendären Pazifikküste
Australien ist eines der besten Reiseziele überhaupt, wenn man gerne Roadtrips unternimmt. Man kann sich ein Auto mieten und die Stadt Richtung Norden über den Pacific Highway verlassen. Diese Strecke fahren auch viele Sydneysiders, wie die Einwohner Sydneys genannt werden, auf ihrer sommerlichen Reise in Urlaubsorte wie Coffs Harbour und Byron Bay. Die beliebte Route wird gelegentlich als Legendary Pacific Coast bezeichnet. Während der nächsten drei Tage wird man die entspannende Fahrt durch malerische Landschaften bis zum Ziel, der Gold Coast, genießen können. Bis zum ersten Zwischenstopp sind es aber nur zwei Stunden. Im Australian Reptile Park können Sie zuschauen, wie einige der giftigsten Schlangen und Spinnen Australiens gemolken werden, um Gegengifte und Seren gegen Spinnengifte herzustellen. Lernen Sie einheimische Tiere wie Wombats, Schnabeltiere und Kängurus aus der Nähe kennen. Als nächstes halten Sie zweieinhalb Stunden nördlich des Zoos in der Stadt Port Macquarie an. Hier kann man an einer kostenfreien Führung durch das weltweit erste Koala-Krankenhaus teilnehmen, die täglich um 15 Uhr beginnt. Die Weiterfahrt bis in die Stadt Coffs Harbour dauert im Anschluss zwei Stunden. Lassen Sie an einem der vielen Küstenstrände der Gegend, wie dem Emerald Beach, den Blick zum Horizont schweifen. Nicht nur Surfer kommen hier in den Genuss der Wellen, sondern auch Kängurus. Dank zahlreicher erschwinglicher Urlaubsunterkünfte und Resorts eignet sich Coffs Harbour ideal zum Übernachten.
Tag 4: Strände zum Träumen und die " Big Banana"
Die wenigsten wissen, dass es in ganz Australien über 150 gigantische Skulpturen („big things“) gibt, von übergroßen der Ananas bis hin zu riesigen Kartoffeln. In Coffs Harbour kann man die Skulptur sehen, mit der der Trend 1964 begann: die Big Banana. Der Freizeitpark Big Banana ist ideal für Kinder geeignet, die hier mit Schokolade überzogene gefrorene Bananen am Stiel genießen können. Nachdem Sie den Vormittag damit verbracht haben, fahren Sie in den Küstenort Yamba. Das ist die längste Strecke, die man auf dieser Tour am Stück fährt, nämlich fünf Stunden, aber sie ist es wert. Kosten Sie am Jachthafen von Yamba ein paar der berühmten Garnelen, die die Fischhändler direkt von den Fischerbooten bekommen. Nach dem Mittagessen erkundet man den kurzen Wanderweg im nahen Iluka Nature Reserve, das zu den als Weltnaturerbe der UNESCO gelisteten Gondwana Rainforests gehört. Von hier aus braucht man etwa 90 Minuten bis ins berühmte Byron Bay, wo es Ferienwohnungen und Bungalows in Strandnähe gibt.
Tag 5: Entspannende Tage in Byron Bay
Cape Byron ist der östlichste Punkt des australischen Festlands. Es heißt also früh aufstehen und zum Leuchtturm aufbrechen, um zu den ersten im Land zu gehören, die den Sonnenaufgang sehen. Danach genießen Sie in einem der vielen Cafés der Stadt ein Frühstück. Das Pass Café am Ende des Strandes, am Leuchtturm, ist bei den Einheimischen äußerst beliebt. Verbringen Sie einen entspannten Tag am Strand, fahren Sie Kajak mit Delfinen mit Cape Byron Kayaks oder nehmen Sie an einem Surfkurs mit Mojosurf teil. Falls Sie zwischen Juni und November hier sind, können Sie auch bei einem der lokalen Anbieter eine Walbeobachtungstour buchen.
Tag 6: Unvergessliche Zeit an der Gold Coast
Die Fahrt von Byron aus an die Gold Coast dauert nur eine Stunde. Berühmt ist die Region für ihre Hochhäuser, ihre spannenden Themenparks und ihre schicken Einkaufszentren. Man muss allerdings nicht viel Geld hier ausgeben, denn die Hauptattraktion sind ohnehin die Strände. Die Gold Coast kann wie eine endlose Strecke Sand erscheinen, aber jeder Strand bietet etwas Neues. Einige der besten Strände liegen in Burleigh und Surfers Paradise. Nach der Ankunft an der Gold Coast können Sie alles vom Skypoint Observation Deck im Q1 aus betrachten, einem Gebäude, das 230 Meter in den Himmel ragt. Folgen Sie anschließend einer althergebrachten Tradition und essen Sie in einem der Surf Life Saving Clubs (SLSC) entspannt zu Mittag oder zu Abend. Diese Gebäude findet man an vielen australischen Stränden – sie beherbergen Australiens berühmte Rettungsschwimmer. Und viele von ihnen verfügen über ein eigenes Restaurant. Testen Sie Rainbow Bay SLSC mit Blick über die berühmtesten Strände der Küste. Alternativ kann man im Currumbin Beach Vikings SLSC essen, der so nah am Meer ist, dass man das Gefühl haben wird, über den Wellen zu sitzen. Beide Lokale servieren Gerichte wie Tintenfisch mit Salz und Pfeffer oder den Fisherman’s Basket, eine Auswahl an frischen Meeresfrüchten und Fisch aus der Region.
Tag 7: Sonne, Sand und Wellen
An der Gold Coast und in der Umgebung gibt es so viele Attraktionen und Aktivitäten, dass man eine Woche hierbleiben könnte und sich immer noch nicht langweilen würde. Aber wenn man nur einen Tag hat, sollte man sich auf jeden Fall ein Surfbrett, ein Kajak oder ein Stand-Up Paddleboard in einem der vielen Surf-Shops mieten, die man an den meisten Stränden der Gold Coast findet. Alternativ kann man sich bei einem Bad in den Currumbin Rock Pools erfrischen, einem kostenfreien natürlichen Schwimmbecken in einem Gebirgsbach im Currumbin Valley, etwa 15 Autominuten vom Currumbin Beach entfernt. Am Wochenende lohnt sich ein Besuch einer der vielen Märkte an den Stränden. Auf den Village Markets im Vorort Burleigh Heads, die immer am ersten und dritten Sonntag im Monat stattfinden, wird von neuen Modetrends über Vintage-Schätze und Kunstwerke, Schmuck und handgemachte Hautpflege bis hin zu hausgemachtem Essen alles verkauft. Heute Abend geht der Flug nach Cairns und zum Great Barrier Reef.
Tag 8: Tagesausflug zum Riff
Die tropische Stadt Cairns ist das Tor zu den nördlichen Abschnitten des spektakulären Great Barrier Reef, das direkt vor den Stränden liegt. Viele Touranbieter legen an den Ufern der Stadt ab und fahren zum etwa 90 Minuten entfernten Riff hinaus. Hier kann man einen ganzen Tag damit verbringen, an einem der vielen Korallenriffe und Inseln zu schnorcheln oder zu tauchen. Wenn Sie sich immer schon im Sporttauchen versuchen wollten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, weil es hier viele Unternehmen gibt, die Anfängerkurse geben.
Tag 9: Ein Regenwaldabenteuer am Cape Tribulation
Den zweiten Tag in Cairns verbringen Sie damit, den ältesten Regenwald der Welt zu erkunden. Der Daintree Rainforest ist eines der vielfältigsten Ökosysteme auf unserem Planeten und existiert schon seit 135 Millionen Jahren. Er gehört nicht umsonst zum Weltnaturerbe der UNESCO. Im Stadtzentrum von Cairns oder am Flughafen kann man sich ein Auto mieten und eine dreistündige Fahrt Richtung Norden zum Cape Tribulation antreten. Oder man nimmt an einer der vielen Touren teil, die von Cairns aus angeboten werden, in Allradfahrzeugen oder per Bus. Wie auch immer man sich entscheidet, selbst die Fahrt über den Captain Cook Highway macht schon Spaß, bevor man überhaupt das Ziel erreicht. Die Straße führt den größten Teil der Strecke an der Küste entlang. Die Aussicht ist atemberaubend. Wenn man im Daintree Rainforest angekommen ist, darf man sich auf keinen Fall die Mossman Gorge entgehen lassen. Ein kristallklarer Fluss, der inmitten eines Waldes voller Palmen, Farne und Schmetterlinge über riesige Felsbrocken fließt. Beim geführten Dreamtime Walk vom Mossman Gorge Centre aus lernt man viel über die Kultur der Aborigines und erfährt, wie einige der typischen Pflanzen der Region eingesetzt werden. An der Landzunge Cape Tribulation trifft der Regenwald auf das Meer. Dank der drei Boardwalks im Daintree National Park können Sie durch den Wald und die Mangrovenhaine wandern, ohne nasse Füße zu bekommen.
Tag 10: Zurück nach Bondi
Erfrischen Sie sich am frühen Morgen mit einem Bad in der Lagune, einem riesigen Salzwasserpool an der Esplanade von Cairns, bevor Sie zurückfliegen, um den letzten Tag in Sydney zu verbringen. Bei einem einstündigen Spaziergang über die Klippen zwischen dem Bronte Beach und dem Bondi Beach vertreten Sie sich die Beine. Der berühmteste Küstenweg Sydneys begeistert mit seiner spektakulären Aussicht, die die ganze Strecke über immer wieder anders und immer wieder fantastisch ist. Im Oktober und November, wenn die alljährliche Ausstellung Sculpture by the Sea stattfindet, wird der Coastal Walk zur größten Outdoor-Skulpturen-Galerie der Welt – bei freiem Eintritt. Im Winter kann man das Glück haben, von einem der fantastischen Aussichtspunkte auf den Klippen aus Wale zu sehen. Folgen Sie dem Weg bis zum Bondi Icebergs Club, der für seinen malerischen Meerwasserpool berühmt ist. Hartgesottene Einheimische schwimmen hier sogar im Winter. Es gibt auch ein gehobenes Restaurant auf einer Felskuppe mit Aussicht auf den goldfarbenen Bondi Beach. Es ist eines der berühmtesten Esserlebnisse Sydneys. Doch unten in der Clubbar und im Bistro werden Speisen und Getränke zum halben Preis des gehobenen Icebergs Dining Room mit genau derselben Aussicht serviert. Das ist doch mal ein Schnäppchen.