Roadtrip entlang der Küste in der Lagoons Beach Conservation Area © Pete Harmsen/Tourism Tasmania

Lagoons Beach, Lagoons Beach Conservation Area, Tasmanien © Pete Harmsen/Tourism Tasmania

Beginners Guide für Autofahren in Australien

Autofahrt auf der Küstenstraße im Coffin Bay National Park © Rob Blackburn/Tourism Australia

Avoid Bay, Coffin Bay National Park, Südaustralien © Rob Blackburn/Tourism Australia

Dunkelblauer Pfeil

Top-Tipp

Wenn Sie Linksverkehr nicht gewohnt sind, dann mieten Sie ein Auto mit Automatik, damit Sie sich auf eine Sache weniger konzentrieren müssen.

Das Wichtigste, was Sie über das Fahren in Australien wissen müssen, ist, dass man hier links fährt. Wenn Sie damit aufgewachsen sind, auf der anderen Straßenseite zu fahren, merken Sie sich einfach, dass der Fahrer sich immer nahe der Straßenmitte befinden sollte. Und bleiben Sie auf der linken Spur, es sei denn, Sie überholen (überholen Sie immer rechts); eine unterbrochene weiße Linie in der Mitte der Straße bedeutet, dass Sie überholen dürfen, wenn es sicher ist. Bei zwei Linien dürfen Sie nur überholen, wenn die Linie, die Ihnen näher ist, unterbrochen ist. 

Im Kreisverkehr (Roundabout) fährt man im Uhrzeigersinn. Gewähren Sie Verkehrsteilnehmern, die von rechts kommen, Vorfahrt. Gewähren Sie auch an Kreuzungen denjenigen, die von rechts kommen, Vorfahrt. Wenn Sie ein Auto mit Schaltgetriebe fahren, müssen Sie sich daran gewöhnen, mit der linken Hand zu schalten und nicht mit der rechten. Auch die Bedienelemente für Blinker und Scheibenwischer können sich gegenüber der (für Sie) gewohnten Seite des Lenkrads befinden, aber das Brems- und das Gaspedal sind immer an der gleichen Stelle. 

Sie können bis zu drei Monate lang mit Ihrem ausländischen Führerschein in Australien fahren, sofern er in englischer Sprache ausgestellt ist. Wenn er kein Foto trägt, sollten Sie beim Autofahren immer Ihren Reisepass bei sich haben. Wenn Ihr Führerschein nicht in englischer Sprache ausgestellt ist, benötigen Sie einen internationalen Führerschein (IDP), den Sie vor Ihrer Abreise bei Ihrer örtlichen Behörde erhalten können. 

Straßenschild für 100 km/h bei Winton © Lauren Bath

Deniliquin, Cobar Highway, New South Wales © Lauren Bath

Top-Tipp

In Städten können Sie T2- oder T3-Schilder sehen: Das sind Transitspuren, auf denen man nur fahren darf, wenn zwei oder drei Personen (einschließlich des Fahrers/der Fahrerin) im Auto sitzen.

Dunkelblauer Pfeil

In Australien besteht Anschnallpflicht, und es gibt spezielle Vorschriften für Kindersitze und Babyschalen. Wenn Sie Motorrad, Roller, Moped, E-Bike oder Fahrrad fahren, müssen Sie einen Helm tragen. 

Es ist verboten, beim Fahren ein Handy zu benutzen, auch wenn man an einer Ampel oder im Stau steht. Wenn Sie Ihr Handy zur Navigation verwenden, sollten Sie für eine entsprechende Freisprecheinrichtung sorgen.

Die Promillegrenze liegt bei 0,05. Die Polizei führt im ganzen Land stichprobenartig Atem- und Drogentests am Straßenrand durch, und es ist eine Straftat, alkoholisiert zu fahren.

Australien verwendet das metrische System, das heißt, alle Maße und Geschwindigkeitsbegrenzungen sind in Kilometern und nicht in Meilen angegeben. Ihre Fahrweise sollte immer den Wetterbedingungen angepasst sein, wobei die Geschwindigkeitsbegrenzung innerorts bei 50 km/h liegt, sofern nichts anderes ausgeschildert ist. Auf den meisten anderen Straßen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, auf einigen Autobahnabschnitten sind sogar 110 Stundenkilometer erlaubt. Auf offener Strecke sind jedoch häufig niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzungen angegeben, insbesondere in der Nähe von Schulen. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, zu schnell zu fahren, denn die Autobahnpolizei nimmt es mit Tempolimits sehr genau. In einigen Bundesstaaten genügen schon Überschreitungen um ein oder zwei Stundenkilometer für eine Geldbuße, und versteckte „Blitzer“ sind weit verbreitet. Die Bescheide werden Ihrem Autovermieter übermittelt, und falls Sie nicht zahlen, können die Strafgebühren von Ihrer Kreditkarte oder Kaution abgezogen werden. 

Parken Sie immer auf der linken Straßenseite. Es ist verboten, entgegen der Fahrtrichtung zu parken. Achten Sie auf Parkschilder: „2P“ bedeutet zum Beispiel, dass Sie zwei Stunden parken dürfen, „3P“ drei Stunden. Die Regeln werden strikt durchgesetzt, und wenn Sie die erlaubte Zeit überschreiten, kann ein Bußgeld fällig werden. 

Wenn Sie an einen Bahnübergang kommen, müssen Sie anhalten, bevor Sie ihn überqueren, auch wenn die Schranken geöffnet sind. Und egal, wo Sie sind: Fußgänger haben immer Vorrang.

Caltex-Tankstelle in Rockhampton © RegionalQueenslander / CC BY-SA

Caltex-Tankstelle, Rockhampton, Queensland © RegionalQueenslander / CC BY-SA

In Australien fahren die meisten Autos mit bleifreiem Benzin, obwohl viele Geländewagen, Wohnmobile und einige Campervans auch mit Diesel betrieben werden können: Sehen Sie immer nach, bevor Sie tanken. 

In Australien nennt man Tankstellen „petrol station“, der gängigere Begriff ist allerdings „Servo“ (kurz für „service station“). Sie eignen sich gut für Toilettenpausen und zum Auffüllen der Getränke und Snack Vorräte. Sie finden „Servos“ in regelmäßigen Abständen entlang aller größeren Highways. In abgelegenen Gegenden werden sie oft als Roadhouse, also Raststätte, bezeichnet, und meistens haben sie Anbauten mit Cafés und Unterkünften

In Städten und Großstädten ist das Tanken in der Regel rund um die Uhr möglich. Auf dem Land, vor allem im Outback, können die Tankstellen nachts und an Wochenenden geschlossen sein. Diesel ist im Outback leichter erhältlich als Benzin, und viele Aborigine-Gemeinden verkaufen Opal-Kraftstoff statt Benzin. Dieser kann für jedes Fahrzeug verwendet werden, das normalerweise mit bleifreiem Benzin fährt. Die Zapfsäulen sind meistens Selbstbedienungsanlagen, und nach dem Tanken müssen Sie in der Regel im Laden bezahlen.

Pärchen im Auto bei Robe © South Australian Tourism Commission

Robe, Limestone Coast, Südaustralien © South Australian Tourism Commission

Die australischen Straßen sind gut ausgeschildert, aber trotzdem ist es am besten auch eine Straßenkarte dabei zu haben. Außerhalb der Städte kann die Handyabdeckung lückenhaft sein, also verlassen Sie sich für Ihre Navigation nicht auf den Mobilfunk. Die meisten Autovermietungen können Ihnen auch ein GPS-Satellitennavigationsgerät (satnav) vermieten, wenn Ihr Fahrzeug nicht damit ausgestattet ist. 

Viele der Autobahnen in Australiens Hauptstädten sind mautpflichtig und müssen mit einer elektronischen Karte oder einem Mautpass bezahlt werden. Diese können Sie zusammen mit Ihrem Auto oder Campervan mieten, oder Sie kaufen einen Besucherausweis auf der Website der örtlichen Straßen- und Verkehrsbehörde, bevor Sie sich auf den Weg machen. In den meisten Fällen können Sie auch bis zu drei Tage nach der Nutzung der Straße online bezahlen. An den Mautstellen werden die Website oder eine Telefonnummer angezeigt. 

Australier benutzen die Hupe ihres Autos selten, außer in Notfällen. Die meisten bedanken sich mit einem kleinen Winken, wenn Sie sie in eine Verkehrslücke gelassen haben oder auf einer schmalen Landstraße an die Seite gefahren sind, damit sie passieren können. Auch von Ihnen wird erwartet, dass Sie zum Dank zurückwinken, wenn man Ihnen einen Gefallen tut.

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Fahren in Australien: Sicherheit und Bestimmungen auf der Straße

Familie und ihr Campervan parken am Tilligerry Creek in der Nähe des BIG4 Koala Shores Port Stephens Holiday Park © Destination NSW

BIG4 Koala Shores Port Stephens Holiday Park, Port Stephens, New South Wales © Destination NSW

Wenn es darum geht, eine Bleibe auf einem Roadtrip zu finden, gibt es eine wirklich viele Optionen. Motels bieten Zimmer mit eigenem Bad, und oft kann man direkt vor der Tür parken. Landhotels (Pubs) sind eine preisgünstige Alternative, allerdings meistens mit Gemeinschaftsbad. Nicht in allen Kleinstädten auf dem Land gibt es ein Hostel, eine Jugendherberge oder Unterkunft für Backpacker, aber fast immer einen Wohnwagenpark – manchmal auch „holiday or tourist park“ (Ferien- oder Touristenpark) genannt. Das sind meistens hervorragende Campingmöglichkeiten, wenn man ein Zelt oder einen Campervan hat. Darüber hinaus bieten die meisten Parks auch Hütten an. Das kann günstiger sein als ein Motelzimmer, und die meisten Parks verfügen über eine Gemeinschaftsküche und münzbetriebene Wascheinrichtungen. Viele überzeugen zudem durch ihre schöne Lage an Flüssen oder in Strandnähe. Und wenn Sie einen Roadtrip mit Ihrer Familie unternehmen: Oft gibt es dort auch resortähnliche Einrichtungen wie Schwimmbäder und Spielplätze.

Auch in den Nationalparks gibt es tolle Campingmöglichkeiten: Die Plätze verfügen immer über Toiletten, allerdings nur selten über Duschen oder Trinkwasser (Leitungswasser muss normalerweise abgekocht werden). In ländlichen Gegenden bieten viele Städte kostenlose Übernachtungs-Parkplätze für Campervans und Wohnmobile mit Bordtoilette (oft als „self-contained“ bezeichnet) an. Auch Apps wie Wikicamps und Hipcamp können helfen, einen geeigneten Platz zum Zelten zu finden.

Geländewagen auf einer unbefestigten Straße im Red Centre © Offroad Images/Tourism NT

Red Centre, Northern Territory © Offroad Images/Tourism NT

 

Top-Tipp

Im Outback und auf dem Land empfiehlt es sich, nicht nachts zu fahren, denn Tiere wie Kängurus sind im Dunkeln sehr schwer zu sehen.

Dunkelblauer Pfeil

Die Great Ocean Road in Victoria ist eine der berühmtesten Küstenstraßen Australiens für Roadtrips, aber es gibt auch viele andere großartige Routen, darunter den Grand Pacific Drive etwas südlich von Sydney, den Great Barrier Reef Drive nördlich von Cairns und die Coral Coast in Westaustralien. 

Die Great Alpine Road ist eine atemberaubende Gebirgsstrecke durch die Australischen Alpen, und die Flinders Ranges in Südaustralien gehören zu den faszinierendsten Landschaften des australischen Buschlands. Wenn Sie auf Reisen auch Ihre Geschmacksknospen verwöhnen möchten, verbringen Sie ein oder zwei Wochen mit einem Roadtrip durch die Weinregionen nördlich von Adelaide, oder machen Sie einen längeren Abstecher nach Tasmanien, wo einfach alle Straßen landschaftlich reizvoll sind. 

Wenn Sie Ihre Abenteuer wild und ungezähmt lieben, sollten Sie unbedingt einen Outback Roadtrip durch den Kakadu Nationalpark im Northern Territory unternehmen. Für noch mehr unvergessliche Outback-Abenteuer fahren Sie den Red Centre Way von Alice Springs nach Uluru. Und wenn Sie Lust auf Allrad-Action haben, wird Sie die Gibb River Road in der westaustralischen Region Kimberley begeistern.