
Ein viertägiger Roadtrip von Sydney nach Melbourne
Auf dieser 1.000 Kilometer langen Reise mit Zwischenstopp in der Hauptstadt erlebst du die Highlights des Südwestens, darunter die Kunst, die einheimischen Tiere und das pulsierende Nachtleben Australiens.
Von Katrina Lobley
Diese entspannte, vergnügliche und zugleich lehrreiche Reise von Sydney über Australiens Hauptstadt Canberra nach Melbourne verbindet die beiden größten Städten des Landes miteinander. Entdecke die Luftfahrtgeschichte, die Kultur der Aborigines, die schillernden Persönlichkeiten aus Australiens Kolonialvergangenheit, köstliche Pasteten, Burger und Pizza und die Faszination der einheimischen Tierwelt.
Das erwartet dich:
- Erlebe im Symbio Wildlife Park Kängurus und Koalas aus der Nähe
- Die Kultur der Aborigines, Flusslandschaften und Wasserfälle
- Australiens kulturelle Attraktionen
Kurzinfos
- Dauer: 4 Tage
- Gesamtstrecke: 1.032 Kilometer
- Transportmittel: Auto
- Nächstgelegene Großstädte: Sydney, Canberra und Melbourne
- Preis: $
Tag 1: Von Sydney nach Kangaroo Valley

Vormittag
Du verlässt Sydney über den Prices Highway und fährst vorbei am Royal National Park, dem zweitältesten Nationalpark der Welt. In Helensburgh kannst du im Symbio Wildlife Park Kängurus streicheln und ein Selfie mit einem Koala machen. Danach empfiehlt sich ein kurzer Stopp an den Stanwell Tops, einem Startplatz für Drachen- und Gleitschirmflieger. Dieser Ort ist seit jeher in der Luftfahrt für seine guten Windverhältnisse bekannt. Im Jahr 1894 gelang es dem Erfinder Lawrence Hargrave im benachbarten Stanwell Park, mit seinen vier verbundenen Kastendrachen abzuheben und damit die Entwicklung des Menschenflugs voranzutreiben.
Nachmittag
Weiter geht es über den Lawrence Hargrave Drive über die Sea Cliff Bridge, einem Wunderwerk moderner Ingenieurskunst. Die Brücke schlängelt sich über das Meer und schützt die Passanten vor Steinschlag, der schon so manches Mal die ehemalige Klippenstraße lahmlegte. Die nördlichen Strandvororte von Wollongong sind bekannt für ihre herrlichen Rockpools, die in den felsigen Grund geformt sind. Einfach auf dem Rücken treiben und sich von den Steilhängen der australischen Küste überwältigen lassen.
Nach dem Besuch des Nan-Tien-Tempels, einem der größten buddhistischen Tempel der südlichen Hemisphäre, schraubst du dich den Macquarie-Pass mit seinen unzähligen Kehren nach Robertson hinauf, um im berühmten Robertson Pie Shop einzukehren. Hier bekommst du die köstlichsten Pasteten mit den ungewöhnlichsten Füllungen, z. B. mit Thai Green Chicken Curry oder Bangers and Mash (Würstchen mit Kartoffelbrei). Übernachten wirst du in einer Hütte im Holiday Haven Kangaroo Valley, direkt neben dem Kangaroo River, über den die historische Hampden Bridge führt. Mach es wie die Einheimischen und springe direkt vom Ufer aus in den Fluss!
Tag 2: Von Kangaroo Valley nach Canberra

Vormittag
Von Kangaroo Valley aus erreichst du in 20 Minuten die Fitzroy Falls. Hier siehst du das Wasser spektakuläre 80 Meter ins Tal rauschen und lernst im Fitzroy Falls Visitor Centre etwas über die Geschichte der Aborigines in der Region. Weiter geht es über Moss Vale auf den Hume Highway. In Goulburn solltest du dir eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Australiens nicht entgehen lassen. Das Big Merino (unter den Einheimischen auch als „Rambo“ bekannt) ist ein 15,2 Meter hohes Betonbauwerk, mit dem man der Schafhaltung und der Wollindustrie der frühen Kolonialgeschichte Australiens ein Denkmal gesetzt hat.
Nachmittag
Nach einer einstündigen Fahrt erreichst du Australiens Planhauptstadt Canberra. Hier spielt sich jeden Abend am Australian War Memorial ein erlebenswertes Ritual ab. Kurz bevor um 17:00 Uhr die Galerien schließen, versammeln sich alle Besucher zu einer bewegenden Zeremonie, um dem „Last Post“-Signal zu lauschen. Diese Tradition kannst du kostenfrei erleben. Buche für deine Übernachtung ein Zimmer in der im rund 2 Kilometer entfernten Stadtzentrum gelegenen Canberra City YHA (Jugendherberge). Zu den Annehmlichkeiten gehören eine Dachterrasse mit Barbecue-Bereich, ein Innenpool mit Whirlpool und ein Fahrradverleih.
Tag 3: Von Canberra nach Albury-Wodonga

Vormittag
Viele der Sehenswürdigkeiten Canberras kann man bei freiem Eintritt besichtigen. In der National Gallery of Australia bekommst du zum Beispiel Jackson Pollocks Blue Poles zu sehen und erfährst, warum der Erwerb des Werks im Jahr 1973 eine so große Kontroverse auslöste. Ein weiteres Highlight sind die Gemälde des Künstlers Sidney Nolan, die den geächteten Ned Kelly aus dem 19. Jahrhundert zeigen. Wenn du bis 12:30 Uhr bleibst, kannst du im Skulpturengarten mit Ausblick auf den Lake Burley Griffin live die Nebelinstallation von Fujiko Nakaya erleben.
Die Aktiven unter euch erkunden die Stadt mit einem E-Bike. Zu Mittag empfiehlt sich einer dieser unglaublich großen Brodburger, die es in Kingston gibt. Als Alternative sei dir ein relaxtes Lunch-Picknick im GoBoat empfohlen, mit dem du dich ohne besondere Vorkenntnisse auf dem Lake Burley Griffin treiben lassen kannst.
Nachmittag
Weiter geht es über den Hume Highway in die 3,5 Stunden entfernten Städte Albury und Wodonga. Wenn es die Zeit erlaubt, lohnt sich ein Abstecher in die Nähe von Gundagai zum Dog on the Tucker Box. Diese bekannte Statue stellt einen Hund dar, der treu die Proviantbox eines Viehtreibers bewacht. Preiswert übernachten kannst du im flippigen Atura Albury.
Tag 4: Von Albury nach Melbourne

Vormittag
Heute Vormittag erkundest du die Kunstszene einer der dynamischsten Regionalhauptstädte Australiens. Zum Beispiel das Murray Art Museum Albury (MAMA), in dem moderne Kunst präsentiert wird. Anschließend kannst du dir beim Yindyamarra Sculpture Walk, auf dem die Werke von 11 Aboriginal-Künstlern aus der Region ausgestellt werden, ein wenig die Beine vertreten. Ein Großteil des 6 Kilometer langen Kunstpfades führt entlang des mächtigen Murray River, dem Grenzfluss zwischen New South Wales und Victoria. Mit dem Auto geht es dann weiter in das viktorianische Dorf Beechworth, das bekannt für seine Architektur aus der Goldgräberzeit der 1850er Jahre, dem Gefängnis, in dem einst Ned Kelly einsaß, und der Pizzeria Bridge Road Brewers in einem 150 Jahre alten Kutschhaus samt Stallungen, ist.
Nachmittag
Zurück auf dem Hume Highway führt dich die letzte Etappe nach Melbourne. Zuvor aber findest du etwas Ruhe im Rayners Orchard im Yarra Valley kurz vor Melbourne. Auf dieser Plantage kannst zu jeder Jahreszeit saisonales Obst zum Selberpflücken erwerben. Unbedingt empfehlenswert ist eine Traktortour, denn hierbei entdeckst du garantiert die besten Früchte.
Danach erreichst du in gut einer Stunde Melbourne mit seinen charmanten Gassen – die ganz im Zeichen der Kunst stehen – und richtig gutem Kaffee (wie du ihn etwa in Pellegrini’s Espresso Bar in der Bourke Street serviert bekommst). Angesagt sind die Stadtviertel Fitzroy und Carlton mit ihrer etablierten Kreativszene.
Melbourne richtet Spitzenveranstaltungen wie die Good Beer Week und die Australian Open aus, bei der in der imposanten Rod Laver Arena Weltklassetennis geboten wird. Hier ist immer etwas los. Ein Blick in den Veranstaltungskalender hilft dabei, das Passende zu finden. Hier kommen Sportfans auf ihre Kosten. Aber auch Liebhaber eines pulsierenden Nachtlebens finden unter den vielen Bars, Nachtclubs und Angeboten für den späten Hunger, was sie suchen. In Fitzroy solltest du unbedingt im The Everleigh oder der Bar Liberty vorbeischauen.
Deine letzte Nacht verbringst du am besten in der zentral gelegenen YHA Melbourne Central (Jugendherberge) mit eigener Dachterrasse.