Die Insel der Tiere: Die besten Tipps für Kangaroo Island
Kangaroo Island ist wie ein Mini-Australien, gebündelt auf einer Insel vor der Küste Adelaides. Eine seltene Tier- und Pflanzenwelt, malerische Landschaften und jede Menge zu entdecken: Tourguide Craig Wickham, aufgewachsen auf Kangaroo Island, nennt uns seine persönlichen Highlights auf der südaustralischen Insel.
Naturwunder Kangaroo Island
Kangaroo Island ist ein ganz besonderer Ort, der sich vor allem durch seine Vielfalt auszeichnet: Hier gibt es die unterschiedlichsten Landschaften – weiße Sandstrände mit türkisfarbenem Meer, raues Buschland, schroffe Klippen mit geschützten Buchten und fruchtbares Ackerland.
Ein Besuch von Kangaroo Island lohnt sich zu jeder Zeit, selbst im australischen Winter erblüht die Landschaft: Das Ackerland ist dann grün, die Flüsse führen viel Wasser, die schwarzen Schwäne und Hühnergänse brüten. Diese „Cape Barren geese“ leben nur im südlichen Teil Australiens. An der Südküste der Insel gibt es zu dieser Jahreszeit oft stürmischen Wellengang, das gibt dem Land eine unglaubliche Energie. Auch die Wildblumen und kleine Orchideen beginnen dann zu blühen. Es ist einfach wunderschön!
An den Stränden entspannen
Zu den beliebtesten Stränden auf Kangaroo Island gehören Stokes Bay, Emu Bay und Snellings Beach im Norden sowie Vivonne Bay, Pennington Bay und Hanson Bay im Süden.
An der Nordostküste gibt es einen sehr ruhigen, kleinen Strand namens Boxing Bay, den ich im Sommer gerne mit meiner Familie besuche. Beim Schwimmen in der Bucht kann man auch oft Delfine spotten. Das ist ein herrlicher Ort zum Entspannen.
Insel im Zeichen des Naturschutzes
Rund ein Drittel der Insel besteht aus Naturschutzgebieten. Den Großteil macht der beliebte Flinders Chase National Park im Westen der Insel aus. Die südwestliche Seite der Insel, darunter Cape du Couedic mit seinem Leuchtturm, ist einer meiner Lieblingsspots und wirklich spektakulär. Auch die Remarkable Rocks, die durch Regen, Wind und Sand im Laufe von Hunderten Millionen Jahren geformt wurden, solltest du nicht verpassen.
Auf deiner Bucket List sollte auch der Admirals Arch am südlichsten Zipfel des Flinders Chase National Park stehen: ein gewaltiger Felsbogen, der ebenfalls auf natürlichem Wege durch Verwitterung und Erosionen entstanden ist. Eine Promenade rund um die Klippen führt dich zu einer Aussichtsplattform mit Blick auf den Admirals Arch, an dem sich gigantische Wellen brechen. Hier triffst du auch auf die heimlichen Stars der Felsformation: langnasige Pelzrobben, die sich auf den Felsen ausruhen. Mit etwas Glück kannst du sogar kleine Pelzrobbenwelpen beobachten, die in der Nähe der Felsen im Wasser spielen.
Australischen Tieren auf der Insel begegnen
Auch sonst kannst du auf Kangaroo Island zahlreichen seltenen Tieren über den Weg laufen. Durch die Isolation vom australischen Festland haben sich hier andere Lebewesen angesiedelt. Viele unserer Säugetiere unterscheiden sich von denen des Festlands. Von den über 260 Vogelarten, die auf Kangaroo Island leben, sind viele ebenfalls endemisch. Unsere Insel ist also ein wahres Paradies für Vogelbeobachter.
Und du hast die Chance, weitere fantastische Tiere in freier Wildbahn zu beobachten: Kängurus, Koalas, Wallabys und vier Opossumarten, darunter zwei Zwergopossumarten, die nur daumengroß sind. Selbst Schnabeltiere, die aber eher scheu sind, leben hier. In Cygnet River, rund zwölf Kilometer von Kangaroo Islands größtem Ort, Kingscote, entfernt, gibt es zudem riesige Bäume, in denen sich Kookaburras verstecken. Diese wunderschönen Vögel wecken mich jeden Morgen mit ihrer einmaligen Stimme, die wie ein Lachen klingt.
Rund 10 Minuten von Kingscote mit dem Auto entfernt, in der Duck Lagoon, triffst du mit etwas Glück auch auf Echidnas, auf Deutsch auch Ameisenigel genannt, oder Koalas.
Bei einem Ausflug ans Meer solltest du zudem nach Delfinen und Walen und all den anderen Meerestieren Ausschau halten. Warmes tropisches Wasser aus dem westlichen Pazifik fließt an der Komodo-Inselgruppe vorbei, an der Küste Westaustraliens entlang im Leeuwin-Strom und um die Große Australische Bucht, die Great Australian Bight, herum. Dort vermischt sich das warme mit dem kalten Wasser des Südlichen Ozeans um Kangaroo Island – dadurch haben wir hier mehr einzigartige Meeresorganismen als das gesamte Great Barrier Reef. Das wissen nur die wenigsten.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Südaustralien
Du solltest auf deiner Reise auch einen Abstecher auf das australische Festland machen und die anderen Attraktionen Südaustraliens besuchen. Darunter Weinregionen wie die Bergkette Adelaide Hills, Fleurieu, Langhorne Creek, Clare Valley oder Padthaway. Das sind echte Geheimtipps, die im Vergleich zu den bekannteren Weinbaugebieten wie Barossa Valley, Coonawarra und McLaren Vale oft übersehen werden.
Es lohnt sich außerdem, einen Ausflug an den Murray River zu machen. Diesen Fluss, der durch die drei Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Südaustralien fließt, kannst du zum Beispiel gut mit einem Hausboot befahren und dabei den Kontrast des fruchtbaren Flusses zum trockenen Outback aufnehmen.
Ein weiteres Highlight ist die Gebirgskette Flinders Ranges im Norden des Bundesstaats Südaustralien: die immense Weite der Landschaft, die unterschiedlichsten Vögel, und fast überall sind Kängurus in freier Wildbahn zu beobachten. Das ist etwas Besonderes – genauso wie wir Australier: Wir sind immer freundlich und heißen jeden Besucher herzlich willkommen.