Wolgan Valley, Blue Mountains, New South Wales
Resilienz und Regeneration: Helfen Sie beim Wiederaufbau nach den Buschfeuern in Australien
Die Buschfeuer im australischen Sommer 2019/20 wird niemand so schnell vergessen. Neben der Zerstörung durch die Brände zeigt sich jedoch auch deutlich die Regeneration und Resilienz der betroffenen Gemeinden, der Natur und der einzigartigen Tierwelt sowie der Weg zum Wiederaufbau.
Von Mark Sariban
Nach dem Ende der Buschfeuersaison im Sommer 2019/20 dauerte es nicht lange, bis in den betroffenen Regionen die ersten grünen Triebe an den schwarzen Baumstämmen hervorsprossen. Es folgten Sämlinge und kleinere Bodenpflanzen. Mit zunehmenden Nahrungsquellen kehrten ebenfalls einheimische Tiere zurück. Betroffene Gemeinden begannen mit dem Wiederaufbau und in beliebten Urlaubszielen wurden Reisende wieder mit offenen Armen empfangen.
Sie können die fortschreitende Regeneration unterstützen, indem Sie diese Regionen besuchen, mehr über die Auswirkungen von Buschfeuern erfahren und mit eigenen Augen sehen und sogar bei den Bemühungen zur Rettung von Wildtieren mithelfen.
Am ersten Tag war alles schwarz. Innerhalb einer Woche war es schwarz mit leuchtendem Grün.

Buschfeuer
Januar 2020

Resilienz
März 2020

Regeneration
Juli 2020
Überleben und Regeneration auf Kangaroo Island

Middle River, Kangaroo Island, Südaustralien © Ben Goode
Wussten Sie schon?
Soziale Initiativen wie die @emptyesky-Bewegung und „Buy from the Bush“ helfen bei der Unterstützung betroffener Gemeinden. Es ist ganz einfach, sich bei ihnen zu engagieren.
Kangaroo Island, vor der Küste von Südaustralien, wird oft als „Australiens Zoo ohne Zäune“ beschrieben, da die Insel einer der besten Orte ist, um zahlreiche einheimische Tiere aus nächster Nähe zu sehen.
Obwohl fast die Hälfte der Insel von Buschfeuern heimgesucht wurde, gibt es hier immer noch viel Schönes zu sehen, und der Großteil der bewohnten Gebiete wurde von den Bränden verschont. Vor Ort erwarten Sie weiterhin zahlreiche faszinierende Erlebnisse: Sie können mit Kangaroo Island Marine Adventures mit wilden Delfinen schwimmen, bei Island Beehive ligurischen Bio-Honig probieren, in Weinkellern auf der gesamten Insel an Weinproben teilnehmen und viele weitere außergewöhnliche Aktivitäten genießen.
Nach den Bränden hat sich der Ökotourismus-Anbieter Exceptional Kangaroo Island mit der örtlichen Wohltätigkeitsorganisation Kangaroo Island Land for Wildlife zusammengeschlossen, um Gäste in das größte Areal von unberührtem Buschland am westlichen Ende der Insel zu führen. Auf diese Weise kommen Besucher auch weiterhin in den Genuss des einzigartigen Kangaroo-Island-Erlebnisses.
Hier können Sie sehen, wie die örtlichen Ökologen Heidi Groffen und Pat Hodgens die gefährdeten, nur auf Kangaroo Island lebenden Schmalfußbeutelmäuse aufspüren und prüfen, ob Infrarotkamera-Fallen über Nacht eines dieser kleinen fleischfressenden Säugetiere aufgenommen haben. Anschließend erkunden Sie die berühmten Felsformationen des Flinders Chase National Park, erfahren mehr über Feuerökologie und sehen neues Leben im Busch.
Wiederaufbau in den Adelaide Hills

Golding Wines, Adelaide Hills, Südaustralien © Golding Wines/Adelaide Aerial
Die landschaftlich reizvollen Adelaide Hills, eine Autostunde östlich von Adelaide in Südaustralien, sind aus vielen Gründen ein beliebtes Ziel. Hier gibt es schöne Weingüter, die erlesene Tropfen produzieren, Restaurants, die auf erstklassige lokale Produkte und Zutaten spezialisiert sind, sowie hübsche Gärten und Blumenfarmen, die die malerische Landschaft bereichern: Ein großes Angebot, das nur einen Katzensprung von der Stadt entfernt liegt.
Leider wurden einige Weingüter von den Buschfeuern im Sommer heimgesucht, darunter Golding Wines in der Nähe der Stadt Lobethal. Bei dem Brand am 20. Dezember 2019 wurden 95 Prozent der Weinberge des Weinguts zerstört oder beschädigt.
Unmittelbar nach dem Feuer hatte die Wiederherstellung der Bewässerung der betroffenen Reben höchste Priorität für die Eigentümer Lucy und Darren Golding. Anschließend begannen die Wiederaufbauarbeiten und es gingen zahlreiche Hilfsangebote ein.
„Wir haben eine großartige, loyale Anhängerschaft in Südaustralien“, so Lucy. „Die Unterstützung, die wir nach dem Brand erfahren haben, war überwältigend und motivierend. Zu wissen, dass Tausende von Menschen hinter uns standen und bereit waren, uns sofort nach unserer Wiedereröffnung zu unterstützen, war einfach unglaublich.“
Die Unterstützung, die wir nach dem Brand erfahren haben, war überwältigend und motivierend.

Golding Wines, Adelaide Hills, Südaustralien © Selena Battersby/Golding Wines
Es wird drei bis fünf Jahre dauern, bis die Reben wieder Früchte tragen. In der Zwischenzeit können Sie eine Tour zu den vielen Weinkellern der Region unternehmen und im Verkostungsraum von Golding Wines Weine probieren, die vom Feuer verschont geblieben sind. Planen Sie einen Roadtrip in die Adelaide Hills und Sie werden schnell feststellen, dass es in dieser schönen Region noch viel zu tun und ebenso viel zu entdecken gibt.
Weiterlesen
7 tolle Urlaubsideen für verantwortungsbewusste Reisende
Pflanzen von Bäumen für Koalas in Victoria

Echidna Walkabout, East Gippsland, Victoria © Echidna Walkabout
Australier (und die ganze Welt!) lieben die einheimischen Koalas. Seit den Buschfeuern, von denen diese niedlichen Tiere in vielen Regionen betroffen waren, haben viele Einzelpersonen und Naturschutzgruppen Maßnahmen zu deren Schutz ergriffen.
Eine dieser Regionen ist East Gippsland. Sie erstreckt sich entlang der Küste von Victoria zwischen der Grenze zu New South Wales und den Gippsland Lakes. Hier hat Janine Duffy von Echidna Walkabout Tours ihre Bemühungen zur Unterstützung der überlebenden Koalapopulationen verdoppelt.

Echidna Walkabout, East Gippsland, Victoria © Echidna Walkabout
Die kleinen Populationen von Koalas, die überlebt haben, brauchen Unterstützung.
„Und dies macht man am besten, indem man Bäume entlang der Flüsse und Bäche auf Farmland pflanzt, wo sie auch wachsen werden“, so Janine. „Wenn sich Koalas in der Landschaft ausbreiten können, sind sie viel sicherer vor möglichen Feuern.“
Echidna Walkabout plant, dieses besondere Erlebnis während der Baumpflanzsaison in East Gippsland anzubieten, die jedes Jahr von April bis Mai und von September bis Oktober dauert. Verpassen Sie also nicht Ihre Chance, dabei mitzuhelfen, die Zukunft dieses flauschigen Beuteltiers zu schützen.
Auch wenn Sie Ihre Reise nicht in die Baumpflanzsaison legen können – jeder Besuch in der Region hilft den betroffenen Gemeinden beim Wiederaufbau. Der Nordosten Victorias ist zu jeder Jahreszeit ideal für einen Roadtrip – folgen Sie einfach der Great Alpine Road, die sich von der Stadt Wangaratta über die Australischen Alpen bis zu den Gippsland Lakes erstreckt. Alternativ können Sie die spektakuläre Wildnis in Gippsland bei einem unvergesslichen Roadtrip von Melbourne aus erkunden.
Rückkehr von einheimischen Wildtieren nach Shoalhaven

Morton National Park, New South Wales © Wild Food Adventures
Die Region Shoalhaven in New South Wales, zwei Autostunden südlich von Sydney, ist bekannt für ihre langen Strände, zerklüfteten Berge und charmanten Städte wie Berry und Kangaroo Valley. Es ist leicht zu verstehen, warum sie ein äußerst beliebtes Urlaubsziel ist. Doch wie viele Gebiete an der Südküste wurde auch diese Region von den Bränden stark in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise ist die Regeneration in vollem Gange. Ein Besuch in der Region kann lehrreiche Informationen über die Auswirkungen – und die Notwendigkeit – von Buschfeuern vermitteln und bietet die Gelegenheit, die Regeneration mit eigenen Augen zu sehen.
Im Rahmen des Pakets Travel with Purpose führt Sie Wild Food Adventures in den Morton National Park von Shoalhaven. Hier können Sie sehen, wie das Leben in das Buschland zurückkehrt, das im Sommer 2019/20 von Bränden heimgesucht wurde.
„Bei der Tour geht es darum, Menschen in das Brandgebiet zu bringen und über alle Auswirkungen zu sprechen, sei es auf die menschliche Existenz oder auf die einheimische Tierwelt“, sagt Amanda Fry von Wild Food Adventures. „Eukalyptusbäume keimen nicht ohne Feuer. Das gesamte Ökosystem ist auf Feuer ausgerichtet, um zu überleben.“

Shoalhaven, New South Wales © Wild Food Adventures
Unmittelbar nach den Bränden organisierten Freiwillige von Wildlife Rescue South Coast die Nahrungsmittelversorgung von Tieren im Morton National Park. Seitdem ist die Vegetation so weit nachgewachsen, dass sich die zurückkehrenden Wildtiere davon ernähren können.
Travis Frenay, einer der Reiseleiter des „Travel with Purpose“-Erlebnisses erläutert, wie inspirierend die große Anzahl an zurückkehrenden Wildtieren ist. „Leierschwänze scharren wieder am Boden, Honigfresser sitzen auf einigen der neuen Blüten und Kakadus kehren ebenfalls zurück und fressen Samen aus den Nüssen von Kasuarinen und den Kapselfrüchten von Eukalyptusbäumen. Es ist nicht mehr so totenstill – eine Zeit lang war es dort ziemlich unheimlich, aber jetzt klingt es so, wie der Busch klingen sollte.“
Anpassung an der Südküste

Kiah Wilderness Tours, Kiah, New South Wales © Jenny Robb/Kiah Wilderness Tours
Die herrliche Südküste von New South Wales beginnt südlich von Sydney und erstreckt über die Region Shoalhaven bis zur Region Eurobodalla, wo das Buschland in fruchtbares Ackerland und schöne Strände übergeht. Sie umfasst ebenfalls die Sapphire Coast, die nach ihren glitzernden Stränden und charmanten Küstenstädten benannt ist. Von den Buschfeuern im Sommer 2019/20 war vor allem das Buschland im Landesinneren betroffen. Die Brände erreichten jedoch auch einige Küstenzentren, darunter Batemans Bay und den Hafen von Eden. Landeinwärts von der Küste waren auch die Region Snowy Mountains und der Namadgi National Park im Australian Capital Territory betroffen.
Vor der Feuersaison führte Jenny Robb von Kiah Wilderness Tours Besucher in den Ben Boyd National Park südlich von Eden, um die beliebte, zwei Nächte umfassende Wanderung Light to Light Walk zwischen zwei Leuchttürmen zu unternehmen. Die von den Buschfeuern im Park in Mitleidenschaft gezogenen Wanderwege werden voraussichtlich erst im Jahr 2022 wieder geöffnet. Daher hat sich Jenny neu orientiert, um einige der anderen Highlights der Regionen zu präsentieren. Jetzt bietet sie Glamping auf ihrem nahe gelegenen Grundstück und Kajaktouren auf dem Fluss an.
Laut Jenny interessieren sich die Gäste sehr dafür, wie sich der Busch erholt. Sie beschreibt ihr Grundstück folgendermaßen: „Am ersten Tag war alles schwarz. Innerhalb einer Woche war es schwarz mit leuchtendem Grün. Das lag vor allem daran, dass die Asche von den Bränden ein ausgezeichneter Dünger ist. Jetzt sehen wir Braun, Gelb, Orange, Grün und Schwarz.“
Ganz gleich, ob Sie in Eden glampen oder Ihren Urlaub an einem der vielen anderen einladenden Reiseziele der Südküste verbringen: Sie werden die zahlreichen Attraktionen der Region entdecken und gleichzeitig betroffene Unternehmen und Gemeinden bei ihrem Wiederaufbau unterstützen.
Wiederherstellen des Buschlands in den Blue Mountains
Große Gebiete des von der UNESCO zum Welterbe erklärten Blue Mountains National Park waren von den Buschfeuern betroffen. Beliebte Touristenstädte wie Katoomba und Leura blieben jedoch verschont. Das Emirates One&Only Wolgan Valley, ein Luxusresort etwa drei Autostunden nordwestlich von Sydney, hatte weniger Glück. Es gab Brände im Buschland des 2.800 Hektar großen Wildnisschutzgebiets.
Ein Team von One&Only-Exkursionsleitern bekämpfte die Brände, als die Feuerfront das Wolgan Valley erreichte. Laut Simone Brooks, Leiterin des Bereichs Aktivitäten und Naturschutz des Resorts, schützten die Exkursionsleiter an den Löschschläuchen erfolgreich die Bestände alter Bäume, die gefährdete nachtaktive Tiere beherbergten.

Emirates One&Only Wolgan Valley, Blue Mountains, New South Wales © Destination NSW
Jetzt können sich Gäste engagieren, indem sie in den von den Bränden betroffenen Gebieten Bäume pflanzen und bei der Wiederherstellung von Lebensräumen im 2.800 Hektar großen Naturschutzgebiet des Resorts helfen. Alternativ können Sie sich auch einfach mit eigenen Augen von der Resilienz des australischen Buschlands überzeugen, während Sie das Tal erkunden.
Resilienz im Scenic Rim von Queensland
Die spektakuläre Region Scenic Rim im Südosten von Queensland beherbergt die subtropischen Regenwälder des zum Welterbe gehörenden Main Range National Park. Außerdem finden Sie hier zahlreiche Wander- und Radwege auf Bergen mit dichtem Buschland und fruchtbarer alter vulkanischer Erde sowie atemberaubende Landschaften an jeder Ecke.
Im November 2019 zogen Buschfeuer durch die Region und wüteten in Teilen des 3.200 Hektar großen zerklüfteten Buschlands der Spicers Peak Lodge. Die luxuriöse Lodge, die auf einem offenen Plateau liegt, wurde glücklicherweise verschont.
Wenn die Naturführerin der Lodge, Melissa Booth, mit den Gästen eine Wallaby Walkabout-Tour unternimmt, dreht sich die Diskussion sowohl um Feuerökologie und Buschregeneration als auch um die Beobachtung der durch die Bäume springenden Rotnackenwallabys.

Scenic Rim Trail, Südosten, Queensland © Spicers Retreats
Melissa zeigt Gästen, dass Eukalyptusbäume eine natürliche Isolierschicht gegen Feuer haben. Sie sucht nach einem verkohlten Baum und schabt einen Teil der verbrannten Rinde ab, um das darunter liegende gesunde Holz freizulegen. „Die Rinde dient bei vielen Eukalyptusbäumen als wichtige Isolierung“, sagt sie. „Vieles, was wir sehen, sind oberflächliche Verbrennungen, die das Wachstum der Bäume nicht stark beeinträchtigt haben, was ermutigend ist.“
„Menschen haben verständlicherweise Angst vor Feuer, aber manchmal kann Feuer auch wirklich gesund sein“, so Melissa. „Die Natur ist den Umgang mit Feuer gewohnt und verfügt über natürliche Abwehrmechanismen dagegen.“ Melissa stellt häufig fest, dass Gäste beeindruckt sind, wenn sie diese Fakten hören. Wenn sie in ihre Luxussuiten und privaten Lodges zurückkehren, haben sie eine neue Wertschätzung für die Resilienz und Regenerationskraft des australischen Buschlands.