
Die besten Bäckereien Australiens
Schleckermäulchen finden in den besten Bäckereien Australiens feinste selbstgebackene Köstlichkeiten.
Von Jac Taylor
In praktisch jeder australischen Stadt gibt es die Bäckerei um die Ecke. Ursprünglich wurden hier Leckerbissen wie Fleischpasteten und Lamingtons zusammen mit Brot, Gebäck und Kuchen angeboten. In den letzten Jahren allerdings haben sich die Aussie-Bäckereien zu einem Zentrum der Backkunst gewandelt und warten mit ungewöhnlichen Geschmackskombinationen und äußerst originellen Rezepten auf. In diesem Umfeld erleben traditionelle Backverfahren für die Herstellung kleinerer Mengen eine Renaissance. Nachfolgend werden einige der besten Bäckereien Australiens vorgestellt.
Black Star Pastry, Newtown, New South Wales
Black Star Pastry hat als winziger Laden in Sydneys trendigem Inner West-Stadtteil Newtown angefangen. Der Erdbeer-Wassermelone-Kuchen mit Rosenwasser-Creme hat rasch eine große Anhängerschaft gewonnen, wurde mit zahlreichen kulinarischen Preisen ausgezeichnet und stieß auch bei den Medien auf großes Interesse. Das Geschäft ist immer gerammelt voll, aber die Schlange bewegt sich schnell. Der letzte Schrei ist derzeit der Himbeer-Litschi-Kuchen, der mit Schokorührteig, Himbeer-Marshmallows und frischen Blumen zubereitet wird. Die wunderschön geformten, herzhaften Pasteten, deren Füllungen von Meeresfrüchten bis Lammfleisch reichen, sind ebenfalls jeden Tag ausverkauft.
Dojo Bakery, Braidwood, New South Wales
Kunden fahren Hunderte von Kilometern, um in der DOJO Bakery einzukaufen. Versteckt in einer Gasse abseits der Schaufenster der Hauptstraße in einem historischen Provinzstädtchen am Stadtrand von Canberra gilt diese passionierte kleine Bäckerei als echter Geheimtipp. Bäcker Matt Hulse, ein ehemaliger Kampfsportmeister, bringt hier die Disziplin und die Gesundheitsphilosophie seines Backgrounds in die Kunst des Brotbackens ein. Für die Brotherstellung werden wilde Hefe und natürliche Enzyme wie Lactobacillus sowie Meersalz und gefiltertes Wasser verwendet. Das Ergebnis ist nicht nur gesünder und bekömmlicher als das, was man heutzutage in durchschnittlichem Brot findet, sondern auch ausgesprochen schmackhaft.
Lune Croissanterie, Fitzroy, Victoria
Zwar liegt der Ursprung der Croissants in Frankreich, aber man könnte durchaus behaupten, dass sie in der Lune Croissanterie, einem umgebauten Lagerhaus in Melbournes angesagtem Stadtviertel Fitzroy, perfektioniert worden sind. Lune selbst ist eine ehemalige Formel-1-Aerodynamikerin, die sich so intensiv auf Croissants konzentriert, dass sie in ihrem Lokal Lune Lab sogar eine exklusive Privat-Bar eingerichtet hat. Hier können sich Kunden mit den Bäckern austauschen und die neuesten und interessantesten Geschmacksvarianten probieren, die in einem „Gebäck-Flight“ in drei Gängen serviert werden, oftmals noch ofenwarm. Probieren Sie das zweimal gebackene Kokosnuss-Pandan-Croissant oder den traditionellen bretonischen Kouign-amann-Kuchen, eine einfache, aber leckere Köstlichkeit, die in Zucker und Butter karamellisiert ist.
Sharp's Bakery, Birchip, Victoria
Vanilleschnitten nehmen im Bundesstaat Victoria einen besonderen Platz ein. Dieses viereckige Gebäck mit Crème-Füllung und Glasur hat sich wahrscheinlich aus dem französischen Mille-feuille entwickelt. Man findet es in fast allen Bäckereien im ganzen Land. Es hat oft den eher unfranzösischen Zusatz einer Passionsfruchtglasur. In dem kleinen ländlichen Ort Birchip in der Region Mallee in Victoria, 300 Kilometer nordwestlich von Melbourne, hat Bäcker Kevin Sharp in Sharp's Bakery die australische Version möglicherweise perfektioniert. Jährlich kommen über 30.000 Besucher zu ihm, um die gewaltige, exakt viereckige Vanilleschnitte zu kosten, die auch dreimaliger Gewinner des Wettbewerbs „Australia's Vanilla Slice Triumph“ ist – ein kleines Stückchen Landleben.
The Rolling Pin Bakery, Magill, Südaustralien
In Adelaide zeigen sich die Einflüsse der frühen europäischen Siedler durch die vielen subtilen deutschen, britischen und französischen Akzente auf den Speisekarten. The Rolling Pin ist unverkennbar französisch. Inhaber sind zwei junge Brüder, von denen einer in Frankreich eine kulinarische Ausbildung speziell für die Herstellung von traditionellem Gebäck gemacht hat. Die Bäckerei kombiniert klassische französische Rezepturen mit modernen australischen Aromen, um eine Auswahl an süßen Leckereien zu schaffen, die sonst nirgendwo zu finden sind. So wird beispielsweise die traditionelle Schokoladentorte abgerundet mit einer Honigwabe und hausgemachtem Zuckerrohrsirup, der aus dem köstlichen, markant schmeckenden australischen Zuckerrohr hergestellt wird – übrigens seit Generationen eine geschätzte Zutat in der australischen Küche. Die berühmten Eclairs sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Margaret River Woodfired Bread, Margaret River, Westaustralien
In Margaret River, einem Gebiet, das eher für seine Weine bekannt ist, gibt es eine Bäckerei, die so rustikal und traditionell ist, dass ihre altmodischen Methoden fast schon wieder revolutionär sind. Im Margaret River Woodfired Bread wird jedes Brot von Hand geformt und langsam fermentiert. Die Zutaten sind regionales Getreide aus biologisch-dynamischem Anbau, und das Brot wird auf vulkanischen Steinen gebacken, die durch Holzfeuer erhitzt werden. Es gibt keine traditionellen Öfen oder andere Maschinen und keinerlei chemische Behandlung. Das Roggenbrot ist köstlich und die Früchtebrote sind zu Recht berühmt dafür, voller saftiger Aprikosen, Rosinen und anderer Leckereien zu sein. Kommen Sie am besten gegen Ende des Tages und holen Sie sich ein ofenfrisches Brot oder besorgen Sie sich ein paar Laibe im Yallingup General Store am Ende der Straße.
Choux Patisserie, Newcastle, New South Wales
Weiße Schokolade, Sauerkirschen und Pistazien, Käsekuchen, Passionsfrucht, Himbeeren und Basilikum sowie Zitronen- und Aprikosenmus sind nur einige der einzigartigen Zutaten, mit denen der französische Meisterbäcker Nicolas Poelaert in der Choux Patisserie seinen Éclaires ihren unverwechselbaren Geschmack verleiht. Nach der Zusammenarbeit mit von Michelin ausgezeichneten französischen Köchen (darunter Michel und Sébastien Bras vom hochgepriesenen Restaurant „Bras“ in Laguiole und Alain Gellee von „La Meunerie“) brachte Poelaert gemeinsam mit seiner Frau Tara – die ebenfalls über herausragende kulinarische Kenntnisse verfügt – seine traditionelle Backkunst nach Newcastle, etwas mehr als zwei Stunden nördlich von Sydney. Hier begann er, das traditionelle Gebäckrezept auf den Kopf zu stellen. Diese köstlichen Kreationen wurden zu Australiens besten Éclairs erkoren und werden auch auf dem Newcastle Farmer's Market verkauft.